Hab´noch was für Euch!

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Halb oder ganz schauen?

Donnerstag, 26. November 2015

Das Fest des Baumes - Weihnachtsmärchen von Gaby Guder

Das Fest des Baumes (Weihnachtsmärchen von Gaby Guder)

Seit Jahrhunderten kreisten die drei Astronauten Simon, Marcus und John im All, genauer gesagt befanden sie sich in der Nähe der Bellatrix-Konstellation. Sie wussten nicht genau, wielange sie schon dort waren, denn sie waren dort im ewigen Raum kaum gealtert. Sicherlich würde auf der Erde niemand mehr leben, den sie kannten. Von dort waren sie, im Jahre 2009, zum Mars aufgebrochen. Sie hatten Samen, Planzen und Tiere an Bord, um Leben auf dem roten Planeten anzusiedeln. Man hatte bereits ein künstliches Firmament für den Planeten Mars geschaffen, damit erd-ähnliche Bedingungen herrschten. Es wurde zu dieser Zeit viel für eine Besiedlung der Erde am nächsten liegenden Planeten getan.
Simon erinnert sich, dass damals eigentlich alles sehr schnell ging. John meldete aufgeregt: "Mein Gott, wir befinden uns in der Nähe eine Gravitationsfeldes. Ein schwarzes Loch, wir sind verloren!" Und dann waren sie auch schon darin. Es gab einen unheimlichen Sog. Sie sahen Gestirne im Zeitraffer vorbeisausen, dann schienen sie durch einen Feuertunnel zu fliegen, bis auf einmal wieder alles ruhig war. "Ich bekomme keinen Kontakt zur Erde mehr", sagte John resignierend. Der Bordcomputer spielte verrückt. "Wie ist unsere Position? Wo befinden wir uns? John, so tue doch etwas", stotterte Marcus vor sich hin. Aber die drei Astronauten bemerkten, dass sie wahrscheinlich nie mehr zurückfinden würden. So begannen sie sich ernsthaft Gedanken um ihr Überleben zu machen. Dank der Samen und Pflanzen konnten sie sich an Bord eine kleine Landwirtschaft anlegen. So setzten sie Ihren Weg im Raum über die Jahrhunderte fort. Aber es kam Ihnen nicht solange vor. Sie vertrieben sich die Zeit mit Computerspielen. Ein Raum, der Konstruktionsmaterial für Gebäude auf dem Mars enthielt, wurde ausgeräumt. Sie hatten die Einzelteile ins All entsorgt, man brauchte sie ja nicht mehr. Dieser Raum wurde für Körperübungen, Ballspiele etc. benutzt.
John, immer auf der Suche nach neuen Verrücktheiten oder Spielen, mit denen sie sich die Zeit vertreiben konnten, sass 'mal wieder am Computer. "Schau an, man schreibt heute das Jahr 2.999, es ist der 24. Dezember", bemerkte John. "Da war doch irgendetwas, irgendein Festtag auf der Erde", erinnerte sich Simon. Marcus schwärmte: "Ja, irgend ein Fest, es hiess Weihnachten glaube ich. Meine Grossmutter buk zu diesem Anlass die herrlichsten Plätzchen. Diese Art von Süssigkeiten gab es nur zu dieser Jahreszeit." Aber so genau wusste keiner mehr, was es mit dem Weihnachtsfest auf sich hatte.
Jäh wurden seine Schwärmereien unterbrochen. Alarm! "Schon wieder", fluchte John, "schon wieder, einer dieser Astoroiden-Gürtel". Sie waren schon verdammt gefährlich, wenn man nicht aufpasste. Oh, diesmal war schwer auszuweichen und dann auf einmal war sie da, die Kollision. Und dann wurden sie schon wieder von irgendetwas angezogen. "Ich habe das Gefühl, wir tauchen in die Atmosphäre eines Planeten ein" schrie Simon. "Schnell, schaut ob die Handsteuerung es noch tut!" Ein Zurück gab es nicht mehr. Zum Glück funktionierte ihr gutes altes Raumschiff noch. "Also, dann wollen wir mal durch diese Brühe", sagte Marcus. Es sah ähnlich aus, wie bei einer Flugzeuglandung. Wahrscheinlich waren es Gaswolken, durch die sie durchmussten. Der Hitzeschild hatte sich entflammt. "Na, hoffentlich hält er durch, bis wir landen, wo auch immer das sein wird", vernahm man Simons pessimistisches Gemurmel. Als das Gerumpel endlich vorbei war, sahen sie ein grosses Gewässer näher kommen, ein Meer oder ein Ozean. Marcus hatte keine andere Möglichkeit als zur Landung anzusetzen. Und dann war es geschafft. Wunderschön schillerten die Farben des Wassers. Smaragdgrün, saphirblau und im Untergrund waren goldene Felsen zu sehen. Sie glaubten zu träumen. Aus dem Wasser stieg eine überirdische Schönheit auf, nahm das Raumschiff leichterhand auf ihre Schultern, und brachte es an Land.
Hier war der Strand von goldenem Sand bedeckt, die Bäume schimmerten ebenfalls golden und alles sah irgendwie unwirklich aus. Bizarre Felswände schimmerten rosafarben und über ihnen wölbte sich ein purpurfarbener Himmel mit türkisblauen und dunkelvioletten Schattierungen. Es wehte ein lauer Sommerwind, der angenehm ihre Haut streichelte. Schon erschienen drei Männer, die, zum Erstaunen der drei Astronauten, die irdische Sprache beherrschten. Schon im Jahre 2005 hatte man auf der Erde eine Einheitssprache eingeführt, die dem Englischen glich.
"Herzlich willkommen auf Erdanus" sagte einer der Männer. Das überirdische Wesen entschwebte wieder ins Meer. Man erklärte Ihnen dass Sie Delphin heisse und eine Sirene sei. Alle diese Wesen, Sirenen, Elfen, Gnome, Waldgeister waren hier auf diesem Planeten für jeden sichtbar. Die drei Männer stellten sich vor als Paulinus, Plinius und Sebastianus. "Ihr seid nicht die ersten" lächelte Paulinus. "Viele sind einem schwarzen Loch, nahe bei der Orion Konstellation, zum Opfer gefallen. Hier sind Russen, Chinesen, Europäer. Früher oder später kommen alle hier an".
Die Menschen auf Erdanus besassen sehr grosse Kenntnisse über die verschiedenen Universen und bereisten sie auch. Traurig mussten Simon, Marcus und John vernehmen, das die Erde schon lange nicht mehr bewohnt ist. "Wir sind damals ganz schön verwirrt gewesen, als wir hier landeten. Leider verlief unsere Landung nicht so glimpflich wie die Eure, aber wir konnten aus unserem Raumschiff, das immerhin so gross wie die Stadt New York war, neue Raumschiffe bauen und uns die Gegend anschauen." wusste Plinius zu berichten. "Unsere Wissenschaftler arbeiten einen Plan aus, damit wir über das gleiche schwarze Loch, das uns herbrachte, zurückreisen können. Wir wollen die Erde, in naher Zukunft, wieder besiedeln." Noch viele neue Erfahrungen sollten sie auf Erdanus machen, aber heute wollte man sie erst einmal zu einem Fest einladen. Das "Fest des Baumes" wurde es genannt. Man feierte es seit ca. 300 Jahren. Etwas ähnliches, so erinnerte man sich, gab es auch einst auf der Erde. Es geschah vor ca. 450 Jahren. Die Frauen auf Erdanus wurden durch einen Weltraumvirus, der in die Atmosphäre eindrang, steril. Man war darauf vorbereitet, das die menschliche Rasse auf Erdanus aussterben werde. Dann geschah das Wunder. Eine Frau wurde vor 300 Jahren schwanger. Die Schwangerschaft dauerte 1 Jahr und sie gebar am 24. Dezember 2699 ein Kind. Danach lief alles wieder normal, der Virus hatte anscheinend keinen Einfluss auf die Frauen mehr. Es wurden den Erdanern wieder Kinder geboren. Seitdem wird der 24. Dezember als Fest des Baumes gefeiert. Marcus, Simon und John erinnerten sich an ihre Zeit auf der Erde und riefen wie aus einem Mund aus. "Bei uns hiess das Fest Weihnachten". So kam das Weihnachtsfest in eine ferne Galaxie. Und wenn sie nicht gestorben sind, feiern sie heute noch.

Wie???  Nix Eier????

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